Die Hip-Hop-Ikonen Wu-Tang Clan beendeten in diesem Sommer ihre Live-Karriere mit „The Final Chamber“, einer 27 Konzerte umfassenden Nordamerika-Abschiedstour, die die über 30-jährige Karriere der New Yorker Band an der Spitze des Rap feierte. Eine eindrucksvolle Produktion bildete das Fundament der Shows: Lichtdesigner Ben Walton und Associate Lighting Designer/Programmer Eliot Jessep setzten auf ELATIONs PULSE PANEL FX und PROTEUS HYBRID MAX, um die spektakulären Looks zu liefern, die dieses Jubiläum verlangte. Das Licht-Equipment kam von der Fuse Technical Group.
Nur wenige Bands haben die Form und Entwicklung des Hip-Hop so stark geprägt wie der Wu-Tang Clan, der maßgeblich den Sound des New Yorker Rap der 1990er Jahre definierte. Die Abschiedstour im Juni und Juli folgte auf die Veröffentlichung des Albums Black Samson, the Bastard Swordsman im April.
Jessep, für den es die erste Zusammenarbeit mit Wu-Tang Clan war, stieß über Regisseurin Jennifer Bui zur Tour, mit der er bereits bei The Kid Laroi und Lil Baby gearbeitet hatte. „Es war ein natürlicher Übergang in dieses Projekt“, sagte er. „Es hat Spaß gemacht, daran zu arbeiten. Und weil die Band es richtig machen und unvergesslich gestalten wollte, haben sie für diese letzte Tour in die Produktion investiert.“
Kein gewöhnlicher rechteckiger Strobe
Die Produktion unterstützte ein 40 Songs umfassendes Set, darunter auch Solo-Auftritte jedes einzelnen Mitglieds. Insgesamt 89 PULSE PANEL FX bildeten das Rückgrat des Riggs. Sie rahmten einen 15 x 15 Meter großen LED-Backdrop, der in einem Winkel von 40 Grad geneigt war – im Prinzip ein riesiges Bühnenelement, das Band und Publikum vollständig in die Show eintauchen ließ. Weitere PULSE-Geräte waren auf Publikums-Traversen, dem Bühnenboden und dem Catwalk installiert. Teilweise wurden während der Tour Positionen überdacht und einige Scheinwerfer von hinter dem Screen auf Flächen rund um die Bühne verlegt.
Das Produktionsdesign gab die Positionierung des Screens sowie Vorschläge für Lampenpositionen vor, die Jessep dann zusammen mit Ben Walton und Fuse optimierte. „Das PULSE PANEL FX war einer der Arbeitspferde der Show“, sagt Jessep, der die endlosen Pan- (360°) und Tilt-Bewegungen (180°) effektvoll einsetzte. „Sie sind extrem hell, und die Rotation erlaubt es mir, unterschiedlichste Konfigurationen und Looks zu schaffen. Das Publikum kennt Strobes meist nur rechteckig und statisch, aber hier konnte ich mit Pan und Tilt spielen, sie auffächern und fließende Dimmer-Effekte erzeugen oder sie mit unendlichem Pan durchs Publikum schicken – dadurch wirkten sie komplett anders. Das ist kein gewöhnlicher rechteckiger Strobe.“
PROTEUS HYBRID MAX – Beam-Power und Flexibilität
Das beam-orientierte Showdesign setzte auf 72 PROTEUS HYBRID MAX als Haupt-Spotlights, die um den LED-Screen und auf den Publikums-Traversen positioniert waren – 48 um den Screen und jeweils 12 an den Seitentraversen.
„Den PROTEUS HYBRID MAX in einem engen weißen Beam einzusetzen, war fantastisch“, erklärt Jessep. „Sie erzeugen einen coolen ACL-Look, und als Hybrid verlieren sie auch mit Gobo kaum Output. Man bekommt weiterhin schöne Beam-Looks und ebenso gute Washes. Ein wirklich starkes Hybridgerät.“
Im Rhythmus mit Wu-Tang
Die PULSE PANEL FX und PROTEUS HYBRID MAX dienten als kraftvolles visuelles Gegenstück zur energiegeladenen Musik des Wu-Tang Clan. Die Effekte und die kinetischen Bewegungen des PULSE spiegelten die Intensität und die wechselnden Rhythmen des Sounds wider, während die PROTEUS HYBRID MAX durch den Raum schnitten. Gemeinsam verstärkten sie die Energie und schufen eine tiefere Verbindung des Publikums zur Musik.
Immersives Erlebnis
Eine besondere Signatur der Show war die Schichtung der Beams im Raum. „Weil wir so viele Scheinwerfer hatten – vom hinteren Bühnenboden über den Screen bis zu den Publikums-Traversen – trugen diese Beams durch den gesamten Raum“, so Jessep. „Wenn sie aufgefächert waren, füllte das den Raum komplett und ließ die Produktion größer wirken als die Bühne selbst.“
Ein würdiger Abschied
Das Konzert gliederte sich in vier Kapitel, die jeweils eine Ära von Wu-Tangs Musik repräsentierten. RZA führte durch die Shows, während die anderen Mitglieder rotierend auftraten. Jessep betont die Herausforderungen dieses Konzepts, lobt aber den Lighting Director/Programmer Jack Cannon, der sich flexibel an die jeden Abend variierende 40-Songs-Setlist anpasste, sowie die Programmierassistenten Jade Fraser und Louie Choisy.
Cannon, der angibt, 90% der Show live gedrückt zu haben, erklärt: „Meine Aufgabe war es, den Look je nach Publikumsgröße anzupassen – größer, wenn die Menge nicht voll dabei war, und zurückhaltender, wenn sie es war.“ Er fügte hinzu, dass die PROTEUS-Scheinwerfer, die während der Tour keinerlei Probleme machten, „ein Gamechanger darin waren, die Atmosphäre von der Bühne in den gesamten Zuschauerraum zu verlängern. Die Lichtqualität war hervorragend und passte perfekt zur Wu-Tang-Tour.“
Den Wu-Tang Clan in voller Besetzung in einem abendfüllenden Konzert zu erleben, ist ein Privileg, das nur wenige hatten. Mit ausverkauften Shows, starken Kritiken und einem Produktionsdesign, das dem Vermächtnis der Gruppe gerecht wurde, bot „The Final Chamber“ einem der einflussreichsten Kollektive des Hip-Hop einen Abschied, der ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Rap würdig war.
Fotos: Todd Kaplan
